Die Anti-Baby-Pille zählt zu den zuverlässigsten und am häufigsten verwendeten Verhütungsmethoden in Österreich. Sie wirkt durch die Abgabe synthetischer Hormone, die den natürlichen Eisprung unterdrücken und zusätzlich die Gebärmutterschleimhaut sowie den Zervixschleim verändern, wodurch eine Befruchtung verhindert wird.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Haupttypen: Kombinationspillen enthalten sowohl Östrogen als auch Gestagen und bieten eine sehr hohe Verhütungssicherheit von über 99%. Minipillen hingegen enthalten ausschließlich Gestagen und eignen sich besonders für Frauen, die Östrogen nicht vertragen oder stillen.
In österreichischen Apotheken sind zahlreiche bewährte Präparate erhältlich, darunter bekannte Marken wie Yasmin, Valette, Belara oder Microgynon. Die Auswahl des geeigneten Präparats sollte stets in Absprache mit dem Frauenarzt erfolgen, da individuelle Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und persönliche Verträglichkeit berücksichtigt werden müssen.
Für die optimale Wirksamkeit ist die regelmäßige tägliche Einnahme zur gleichen Uhrzeit entscheidend. Bei vergessener Einnahme können je nach Pillentyp unterschiedliche Nachholregelungen gelten.
Neben der klassischen Pille stehen in Österreich weitere hormonelle Verhütungsmethoden zur Verfügung, die sich durch unterschiedliche Anwendungsformen und Wirkdauer auszeichnen:
Diese Methoden bieten den Vorteil, dass die tägliche Einnahme entfällt und somit Anwendungsfehler reduziert werden. Wie bei allen hormonellen Verhütungsmitteln können jedoch Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen oder Zwischenblutungen auftreten. Eine ausführliche Beratung durch den Frauenarzt hilft bei der Auswahl der individuell passenden Methode.
Kondome sind eine der beliebtesten und zuverlässigsten Verhütungsmethoden und bieten gleichzeitig Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. In österreichischen Apotheken finden Sie eine große Auswahl an hochwertigen Kondomen verschiedener Marken wie Durex, Billy Boy und Blausiegel. Diese sind in unterschiedlichen Materialien erhältlich - von klassischem Latex über latexfreie Alternativen aus Polyurethan bis hin zu veganen Varianten.
Die richtige Größe ist entscheidend für Sicherheit und Komfort. Kondome sollten kühl und trocken gelagert werden, direktes Sonnenlicht und extreme Temperaturen sind zu vermeiden. Das Verfallsdatum muss stets beachtet werden. Neben dem Empfängnisschutz bieten Kondome den wichtigen Vorteil, vor HIV, Hepatitis und anderen Geschlechtskrankheiten zu schützen.
Frauenkondome (Femidom) ermöglichen es der Frau, selbst die Kontrolle über den Verhütungsschutz zu übernehmen. Diese sind in ausgewählten österreichischen Apotheken erhältlich und können bereits bis zu acht Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden.
Weitere Barrieremethoden umfassen:
Diese Produkte sind in österreichischen Apotheken bestellbar und erfordern eine individuelle Anpassung durch einen Frauenarzt.
Spiralen bieten einen langfristigen Verhütungsschutz von drei bis zehn Jahren, je nach Typ. Die Kupferspirale wirkt durch Kupferionen, die Spermien abtöten, während die Hormonspirale kontinuierlich geringe Mengen Gestagen abgibt. Beide Varianten müssen von einem Frauenarzt eingesetzt und entfernt werden.
Die Kosten variieren zwischen 120 und 400 Euro, wobei die Krankenkasse in bestimmten Fällen einen Zuschuss gewährt. Spiralen eignen sich besonders für Frauen, die eine zuverlässige Langzeitverhütung ohne tägliche Anwendung wünschen. Die Hormonspirale kann zusätzlich Menstruationsbeschwerden lindern und wird daher auch bei starken Regelblutungen eingesetzt.
Die Sterilisation ist eine dauerhafte Verhütungsmethode, die in Österreich ab dem vollendeten 25. Lebensjahr oder nach ausführlicher Bedenkzeit durchgeführt werden kann. Die Vasektomie beim Mann ist ein ambulanter Eingriff mit lokaler Betäubung, während die Eileitersterilisation bei der Frau meist eine Vollnarkose erfordert.
Rechtlich ist in Österreich eine umfassende Aufklärung und Bedenkzeit vorgeschrieben. Obwohl eine Rückgängigmachung theoretisch möglich ist, sollte die Entscheidung als endgültig betrachtet werden, da die Erfolgsrate einer Refertilisation nicht garantiert werden kann. Alternative Langzeitverhütungsmethoden wie Spiralen sollten vor diesem Schritt in Betracht gezogen werden.
Natürliche Verhütungsmethoden basieren auf der Beobachtung des weiblichen Zyklus und erfordern eine genaue Kenntnis der fruchtbaren Tage. Die Temperaturmethode nutzt die morgendliche Aufwachtemperatur, die nach dem Eisprung um etwa 0,2-0,5°C ansteigt. Bei der Zervixschleimbeobachtung wird die Konsistenz und Menge des Gebärmutterhalsschleims beurteilt, der sich während des Zyklus charakteristisch verändert.
Die symptothermale Methode kombiniert verschiedene Körperzeichen und gilt als zuverlässigste natürliche Methode. Moderne digitale Hilfsmittel und Apps können bei der Zyklusbeobachtung unterstützen, ersetzen jedoch nicht das bewusste Wahrnehmen der Körpersignale. Die Sicherheit natürlicher Methoden hängt stark von der korrekten Anwendung und Motivation ab.
Zusätzliche Methoden umfassen den Coitus interruptus und die Stillamenorrhö während der Stillzeit. Natürliche Methoden bieten den Vorteil der Hormonfreiheit und fördern das Körperbewusstsein, erfordern jedoch Disziplin und sind weniger sicher als moderne Verhütungsmittel.
Die Pille danach verhindert oder verzögert den Eisprung nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr. In österreichischen Apotheken sind zwei Wirkstoffe verfügbar: Levonorgestrel wirkt bis zu 72 Stunden nach dem Verkehr, während Ulipristalacetat bis zu 120 Stunden eingesetzt werden kann. Je früher die Einnahme erfolgt, desto höher ist die Wirksamkeit.
Seit 2009 ist die Pille danach in Österreich rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Eine fachkundige Beratung durch das Apothekenpersonal ist dabei verpflichtend. Die Kosten betragen etwa 15-35 Euro und werden nicht von der Krankenkasse übernommen.
Die Kupferspirale kann bis zu fünf Tage nach ungeschütztem Verkehr als Notfallverhütung eingesetzt werden und bietet eine über 99%ige Sicherheit. Nach dem Einsetzen kann sie als langfristige Verhütungsmethode verwendet werden.
Die Wahl des passenden Verhütungsmittels hängt von verschiedenen persönlichen Faktoren ab. Alter, Lebenssituation und Familienplanung spielen ebenso eine Rolle wie gesundheitliche Voraussetzungen und eventuelle Vorerkrankungen. Die Partnersituation und persönliche Präferenzen bezüglich Anwendung und Sicherheit sind weitere wichtige Aspekte.
In Österreich übernimmt die Krankenkasse die Kosten für ärztliche Beratung und teilweise für Verhütungsmittel. Die Pille wird für Frauen bis 20 Jahre von der Krankenkasse bezahlt, Spiralen werden oft anteilig erstattet.
Kompetente Beratung erhalten Sie in österreichischen Apotheken, bei Frauenärzten oder in Familienplanungsstellen. Viele Organisationen bieten auch Online-Informationen und Beratungstools an. Eine individuelle Beratung hilft dabei, das optimale Verhütungsmittel für Ihre persönliche Situation zu finden.