Asthma bronchiale ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die zu einer Verengung der Bronchien führt. Diese Erkrankung betrifft Menschen aller Altersgruppen und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Bei Asthma reagieren die Atemwege überempfindlich auf verschiedene Reize, was zu wiederkehrenden Atembeschwerden führt.
Die typischen Anzeichen von Asthma äußern sich durch verschiedene Beschwerden, die in ihrer Intensität variieren können. Betroffene leiden häufig unter:
Allergisches Asthma wird durch spezifische Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare ausgelöst. Diese Form tritt häufig bereits im Kindesalter auf und ist oft mit anderen allergischen Erkrankungen verbunden. Nicht-allergisches Asthma hingegen entwickelt sich meist im Erwachsenenalter und wird durch Faktoren wie Infekte, Stress oder Medikamente verursacht.
In Österreich leiden schätzungsweise 8-10% der Bevölkerung an Asthma, wobei die Häufigkeit in städtischen Gebieten tendenziell höher ist. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche, bei denen Asthma eine der häufigsten chronischen Erkrankungen darstellt. Die österreichischen Gesundheitsbehörden führen regelmäßige Studien zur Verbreitung und Behandlung von Asthma durch.
Ein Arztbesuch ist dringend erforderlich, wenn Atembeschwerden regelmäßig auftreten oder sich verschlechtern. Besonders wichtig ist eine sofortige medizinische Behandlung bei schwerer Atemnot, anhaltendem Husten über mehrere Wochen oder wenn alltägliche Aktivitäten durch Atemprobleme eingeschränkt werden. Notfallmedizinische Hilfe sollte bei akuter, lebensbedrohlicher Atemnot umgehend gerufen werden.
Allergische Auslöser zählen zu den häufigsten Asthma-Triggern in Österreich. Pollen von Birke, Gräsern und Ragweed führen besonders während der Pollensaison zu verstärkten Beschwerden. Hausstaubmilben, die in warmen, feuchten Räumen gedeihen, können ganzjährig Probleme verursachen. Tierhaare und -hautschuppen von Katzen, Hunden oder anderen Haustieren sind weitere bedeutende Allergene, die Asthmasymptome auslösen können.
Die Luftqualität hat einen direkten Einfluss auf die Asthma-Symptomatik. In österreichischen Ballungsräumen können Feinstaub, Stickoxide und Ozon die Atemwege reizen und Asthmaanfälle auslösen. Zigarettenrauch, sowohl aktives als auch passives Rauchen, verschlechtert die Asthma-Kontrolle erheblich und kann zu einer dauerhaften Verschlechterung der Lungenfunktion führen. Auch starke Gerüche von Reinigungsmitteln oder Parfums können problematisch sein.
Psychische Belastungen können Asthmasymptome verstärken oder auslösen. Stress, Angst, Aufregung oder starke emotionale Reaktionen beeinflussen das Atmungsmuster und können zu einer Verkrampfung der Atemmuskulatur führen. Besonders wichtig ist es, Entspannungstechniken zu erlernen und bei chronischem Stress professionelle Unterstützung zu suchen.
Belastungsasthma tritt bei vielen Betroffenen während oder nach körperlicher Aktivität auf. Besonders intensive oder ausdauernde Sportarten können Symptome auslösen. Mit der richtigen Medikation und einem angepassten Aufwärmprogramm können jedoch die meisten Asthmatiker normal sportlich aktiv sein. Wichtig ist die Abstimmung der Aktivitäten mit dem behandelnden Arzt.
Wetterveränderungen beeinflussen viele Asthmatiker in Österreich. Kalte, trockene Luft im Winter kann die Atemwege reizen, während hohe Luftfeuchtigkeit und Gewitterlagen ebenfalls problematisch sein können. Plötzliche Temperaturschwünge, wie sie in den Alpenregionen häufig auftreten, erfordern oft eine Anpassung der Medikation. Auch der Föhn kann bei empfindlichen Personen Asthmasymptome verstärken.
Reliever-Medikamente, auch Bedarfsmedikamente genannt, sind für die schnelle Linderung akuter Asthmasymptome unerlässlich. Diese Arzneimittel wirken binnen weniger Minuten und sollten bei jedem Asthmatiker stets griffbereit sein.
Beta-2-Agonisten stellen die wichtigste Gruppe der Reliever-Medikamente dar. Sie entspannen die verkrampfte Bronchialmuskulatur und erweitern die Atemwege rasch. Zu den bewährtesten Präparaten zählen Salbutamol-haltige Medikamente wie Ventolin und Sultanol, die innerhalb von 5-15 Minuten ihre Wirkung entfalten. Terbutalin-Präparate wie Bricanyl bieten eine ähnliche Wirksamkeit und sind besonders bei Unverträglichkeiten gegenüber Salbutamol geeignet.
Ipratropiumbromid (Atrovent) wirkt als Anticholinergikum und kann zusätzlich zu Beta-2-Agonisten eingesetzt werden, insbesondere bei schweren Asthmaanfällen. Die korrekte Anwendung von Dosieraerosolen und Pulverinhalatoren ist entscheidend für den Therapieerfolg. Bei akuten Beschwerden sollten 1-2 Hübe inhaliert werden, wobei die Anwendung bei anhaltenden Symptomen nach ärztlicher Rücksprache wiederholt werden kann.
Controller-Medikamente bilden das Rückgrat der Asthma-Langzeittherapie und müssen täglich angewendet werden, auch bei beschwerdefreien Phasen. Sie kontrollieren die chronische Entzündung der Atemwege und beugen Asthmaanfällen vor.
Inhalative Kortikosteroide wie Beclometason, Budesonid und Fluticason stehen im Zentrum der entzündungshemmenden Therapie. Sie reduzieren die Überempfindlichkeit der Bronchien und vermindern die Schleimproduktion erheblich.
Moderne Kombinationspräparate vereinen die Vorteile verschiedener Wirkstoffklassen:
Langwirksame Beta-2-Agonisten (LABA) wie Formoterol erweitern die Bronchien über 12 Stunden. Leukotrien-Antagonisten wie Montelukast ergänzen die Therapie, besonders bei allergischem Asthma. Die Stufentherapie nach österreichischen Leitlinien ermöglicht eine individuell angepasste Behandlung, wobei Therapietreue und regelmäßige ärztliche Kontrollen den Behandlungserfolg maßgeblich bestimmen.
Dosieraerosole sind kompakte, handliche Inhalationsgeräte, die eine präzise Medikamentendosierung ermöglichen. Vorteile sind die einfache Handhabung und der günstige Preis. Nachteile können Koordinationsschwierigkeiten beim gleichzeitigen Auslösen und Einatmen sein.
Pulverinhalatoren wie Turbohaler, Diskus und Breezhaler bieten eine atemzuggesteuerte Medikamentenabgabe ohne Koordinationsprobleme. Vernebler eignen sich besonders für schwere Asthma-Fälle und Patienten, die andere Inhalationsgeräte nicht korrekt verwenden können. Spacer und Inhalationshilfen verbessern die Medikamentenverteilung in den Atemwegen erheblich.
Häufige Anwendungsfehler sind zu schnelles Einatmen, fehlende Koordination und unzureichende Atemanhaltung. Eine regelmäßige Überprüfung der Inhalationstechnik in der Apotheke ist empfehlenswert.
Ein individueller Asthma-Notfallplan sollte gemeinsam mit dem behandelnden Arzt erstellt werden. Peak-Flow-Messungen ermöglichen eine objektive Selbstkontrolle der Lungenfunktion und helfen bei der frühzeitigen Erkennung von Verschlechterungen. Regelmäßige Messungen zur gleichen Tageszeit liefern verlässliche Vergleichswerte.
Bei akuten Asthma-Anfällen sollten Betroffene ruhig bleiben, die Notfallmedikation anwenden und eine aufrechte Körperposition einnehmen. Der Notarzt ist bei schwerer Atemnot, ausbleibender Besserung nach Notfallmedikation oder bei Bewusstseinsstörungen umgehend zu verständigen.
Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind essentiell für eine optimale Asthmakontrolle und Therapieanpassung. In österreichischen Apotheken erhalten Sie kompetente Beratung zu allen Aspekten der Asthmatherapie.