Raucherentwöhnung bezeichnet den bewussten Prozess, das Rauchen dauerhaft aufzugeben und die körperliche sowie psychische Abhängigkeit von Nikotin zu überwinden. Diese Entscheidung ist einer der wichtigsten Schritte für Ihre Gesundheit, da bereits nach wenigen Stunden ohne Zigarette positive Veränderungen im Körper beginnen.
Die gesundheitlichen Vorteile des Rauchstopps sind beeindruckend und beginnen sofort: Nach 20 Minuten normalisieren sich Puls und Blutdruck, nach 12 Stunden sinkt der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut. Langfristig reduziert sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrebs und Schlaganfall erheblich. Auch Geschmacks- und Geruchssinn verbessern sich merklich.
Während der ersten Wochen können folgende Entzugserscheinungen auftreten:
Diese Symptome sind normal und klingen meist nach 2-4 Wochen ab. Die körperliche Abhängigkeit ist bereits nach wenigen Tagen überwunden, während die psychische Gewöhnung länger dauern kann.
Die Nikotinersatztherapie stellt eine bewährte Methode dar, um den Rauchstopp erfolgreich zu bewältigen. Dabei wird dem Körper kontrolliert Nikotin in geringeren Mengen zugeführt, ohne die schädlichen Verbrennungsprodukte des Tabakrauchs. Dies geschieht über Nikotinpflaster, Kaugummis, Lutschtabletten oder Sprays, die in österreichischen Apotheken erhältlich sind.
Der schrittweise Ansatz ermöglicht es, Entzugserscheinungen deutlich zu mildern und die Erfolgsaussichten zu verdoppeln. Durch die kontrollierte Dosierung können Sie sich zunächst auf die Verhaltensänderung konzentrieren, bevor die körperliche Abhängigkeit vollständig überwunden wird.
Die Therapie dauert üblicherweise 8-12 Wochen und beginnt mit einer höheren Nikotindosis, die schrittweise reduziert wird. Starke Raucher (über 20 Zigaretten täglich) starten meist mit 21mg-Pflastern oder entsprechend dosierten Alternativen. Die genaue Dosierung sollte individuell mit Ihrem Apotheker besprochen werden.
Diese Therapie eignet sich besonders für Personen mit starker körperlicher Abhängigkeit, die bereits erfolglose Aufhörversuche hinter sich haben. Schwangere, Stillende und Personen mit bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten vorher ärztlichen Rat einholen.
In österreichischen Apotheken stehen Ihnen bewährte Nikotinersatzprodukte zur Verfügung, die den Rauchstopp erheblich erleichtern können. Bekannte Marken wie Nicorette und Niquitin bieten qualitativ hochwertige Nikotinpflaster in verschiedenen Stärken an, die je nach individuellem Rauchverhalten ausgewählt werden können.
Nikotinpflaster gibt es typischerweise in drei verschiedenen Stärken: 21 mg, 14 mg und 7 mg für 24-Stunden-Pflaster. Die Auswahl der geeigneten Stärke richtet sich nach der Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten. Starke Raucher beginnen meist mit der höchsten Dosierung und reduzieren diese schrittweise über mehrere Wochen.
Nikotinkaugummis bieten eine flexible Alternative zu Pflastern. Die richtige Anwendung ist entscheidend: Kauen Sie langsam, bis ein pfeffriger Geschmack entsteht, dann pausieren Sie das Kauen und "parken" den Kaugummi zwischen Wange und Zahnfleisch. Wiederholen Sie diesen Vorgang etwa 30 Minuten lang.
Mögliche Nebenwirkungen umfassen Hautreizungen bei Pflastern oder Magen-Darm-Beschwerden bei Kaugummis. Schwangere und Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten vor der Anwendung ärztlichen Rat einholen.
Nikotinlutschtabletten stellen eine besonders diskrete Methode der Nikotinersatztherapie dar. Diese kleinen Tabletten lösen sich langsam im Mund auf und geben kontinuierlich Nikotin ab, ohne dass dies für Außenstehende erkennbar ist. In österreichischen Apotheken finden Sie verschiedene Geschmacksrichtungen und Stärken.
Nikotinmundsprays wirken besonders schnell und eignen sich hervorragend für plötzlich auftretende Verlangensattacken. Das Nikotin wird über die Mundschleimhaut aufgenommen und erreicht bereits nach wenigen Minuten das Gehirn. Am österreichischen Markt sind Produkte von Nicorette und anderen etablierten Herstellern erhältlich.
Lutschtabletten sollten nicht gekaut oder geschluckt werden, sondern langsam im Mund aufgelöst werden. Bei Sprays genügt meist ein Sprühstoß pro Anwendung. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei maximal 64 Sprühstößen. Beide Darreichungsformen ermöglichen eine individuelle Anpassung an das persönliche Rauchverlangen und bieten somit eine flexible Unterstützung beim Rauchstopp.
Vareniclin ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das speziell für die Raucherentwöhnung entwickelt wurde. Es wirkt als partieller Agonist an den Nikotinrezeptoren im Gehirn und reduziert sowohl das Verlangen nach Nikotin als auch die Entzugserscheinungen. Die Behandlung beginnt üblicherweise eine Woche vor dem geplanten Rauchstopp und dauert 12 Wochen.
Bupropion, ursprünglich als Antidepressivum entwickelt, hat sich als wirksame Alternative zur Nikotinersatztherapie erwiesen. Es beeinflusst die Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme im Gehirn und kann sowohl Entzugserscheinungen lindern als auch eine Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp verhindern.
Die Verschreibung dieser Medikamente erfordert eine gründliche ärztliche Untersuchung und Beratung. Während der Therapie sind regelmäßige Kontrollen notwendig, um Nebenwirkungen zu überwachen und die Dosierung anzupassen. Die Erfolgsraten bei medikamentöser Unterstützung liegen deutlich höher als bei ununterstützten Aufhörversuchen und können in Kombination mit Beratung bis zu 30% erreichen.
Österreichische Apotheken bieten umfassende Beratung zur Raucherentwöhnung an. Unsere Apotheker unterstützen Sie bei der Auswahl der geeigneten Nikotinersatzprodukte, erklären die richtige Anwendung und begleiten Sie während des gesamten Entwöhnungsprozesses. Diese persönliche Betreuung erhöht die Erfolgschancen erheblich.
Erfolgreiche Raucherentwöhnung kombiniert oft verschiedene Therapieansätze. Neben medikamentöser Unterstützung sind verhaltenstherapeutische Maßnahmen entscheidend:
Langfristige Erfolgsstrategien umfassen regelmäßige Nachbetreuung und Notfallpläne bei Rückfallgefahr. Viele österreichische Krankenkassen übernehmen teilweise die Kosten für Nikotinersatztherapien und ärztlich verordnete Medikamente. Informieren Sie sich in Ihrer Apotheke über aktuelle Erstattungsmöglichkeiten und Förderprogramme zur Raucherentwöhnung.